Interpretation

Hier die Interpretation der Ergebnisse und damit zurück zu den Hypothesen:

  • Jin Shin Jyutsu wirkt tief entspannend.

Nach Selbsteinschätzung der Teilnehmer*innen dieser Studiengruppe wirkt Jin Shin Jyutsu tief entspannend. Siehe dazu die Rückmeldungen/Diagramme zu: Entspannung vor und nach der Sitzung.

  • Jin Shin Jyutsu lindert/mindert Beschwerden.

Das ist eine der (erwünschten) Nebenerscheinungen, die durch das Lösen von Spannungen im Energiesystem auftreten kann                     und es kam des öfteren vor. Nachzulesen unter „Wirkung“– Rückmeldungen der Teilnehmer*innen direkt nach den Sitzungen.   (Parameter war auch hier die Selbsteinschätzung der Teilnehmer*innen).

  • Jin Shin Jyutsu erhöht/stärkt die Resilienz.

Was ist Resilienz? 

Laut Wörterbuch versteht man unter Resilienz psychische Widerstandskraft; Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen  (‚resilire‘ (lat.)zurückspringen, ‚abprallen‘, nicht anhaften bzw. wieder in seinen Ursprungszusand zurückkehren).

In Jin Shin Jyutsu-Worten könnte man Resilienz auch als die Fähigkeit eines Menschen bezeichnen, wieder in seine Mitte zu finden, wenn ihn die Herausforderungen des Lebens aus dem Gleichgewicht gebracht haben.

Was zeichnet Resilienz aus? (Ich beziehe mich hier auf die 7 Säulen der Resilienz)

Akzeptanz der Situation, dass sie im Moment so ist, wie sie ist und ein gesunder Optimismus

Bindung und Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion – im Kontakt mit mir sein und in der Folge auch mit anderen, mich mit Abstand sehen und reflektieren können

Selbstwirksamkeit und Lösungsorientierung – zu wissen, ich kann selbst etwas tun zur Bewältigung dieser Lage

Es scheint, dass Strömen sich auf alle Säulen auswirken kann.

Folgende Aussagen meiner Teilnehmer*innen weisen darauf hin:

„Nehme manche Dinge als gegeben, ohne dass sie mich noch runterziehen.“ (siehe „Ergebnisse-Einstellungen“) oder

„Man muss auch zurücktreten, mehr auf sich zukommen lassen. Man kann nicht immer planen. Das Leben ist kein Wunschkonzert.“

„Fühle mich zuversichtlich.“ (siehe „Wirkung“)

auch bei sehr viel Bewegung – „Aufruhr“ äußerte ein/e Teilnehmer*in: „Es macht mir keine Angst, das wird wieder.“

„Ich frage leichter um Unterstützung“  (siehe „Ergebnisse-Einstellungen“)

„Strömen hilft, Abstand zu gewinnen und mehr zu sich selbst zu kommen. … – alles wird relativ, was an „Schauspiel“ daherkommt“ – ein wie von außen Zuschauen wurde möglich. (siehe „Wirkung“)

Es ist gut, „ein Tool zu haben, wo man selbst etwas tun kann.“ (siehe „Ergebnisse-Zwischenstand-Studienende“) Jin Shin Jyutsu als Selbsthilfe für Selbstermächtigung und Eigenverantwortung

Ganz eindeutig beeinflusst Strömen den Faktor Selbstwirksamkeit:

Jin Shin Jyutsu stärkt meine Fähigkeit zur Selbsthilfe, ist Selbsthilfe. Das zeichnet Strömen im Kern aus. Alle Teilnehmer*innen bestätigten am Ende der Studie, dass sie sich jetzt besser selbst helfen können („Ergebnisse-Zwischenstand-Studienende“)

Fazit: Nach Selbsteinschätzung der Teilnehmer*innen dieser Studiengruppe stärkt Strömen den Resilienz-Faktor Selbstwirksamkeit.

  • Jin Shin Jyutsu hat keine Nebenwirkungen.

Hier ist es wichtig zunächst zu klären: Wirkt Jin Shin Jyutsu? Ich verweise auf das Kapitel „Wirkung“ und fasse zusammen: 

Jin Shin Jyutsu wirkt – nicht immer so wie erwartet (Bsp: Wärme- oder Kälteempfindungen), nahezu immer entspannend, manchmal kurzzeitig unangenehm, meist angenehm. In der Regel wird die Wirkung als positiv – es bewegt sich etwas, Veränderung geschieht – empfunden.

Zur Frage der Wirkung möchte ich auch auf einen Artikel meiner Kollegin und Lehrerin Anke Oltmann „Wie fühlt sich Strömen an?“ verweisen.

Nun zur Frage: „Gibt es Nebenwirkungen beim Strömen?“

Hier möchte ich eingehen auf die Kombination „Strömen und Medikamente“:

Strömen kann begleitend zu jeder medikamentösen Behandlung eingesetzt werden. Es kann Nebenwirkungen lindern. Und es kann auch bewirken, dass Medikamente in ihrer Dosis reduziert werden können. Und genau hier ist Aufmerksamkeit gefragt, im Sinne von regelmäßigen Kontrollen. Das betrifft z.B. Schilddrüsenmedikamente, Psychopharmaka, Herzmedikamente u.a.

In der Studie hat dies in diesem Zeitraum keine/n Teilnehmer*in betroffen. Es ist aber wichtig, an diese mögliche Auswirkung zu denken.

Und dann gibt es noch etwas, was man als indirekte Nebenwirkung bezeichnet.

Jin Shin Jyutsu kann dann gefährlich werden, wenn es als einzige Hilfe gesehen und angenommen wird, z.B. bei lebensbedrohlichen, kritischen Erkrankungen oder in Notfallsituationen.

Ich empfehle hier den Artikel „Von Risiken und Nebenwirkungen“ von Anke Oltmann.

Und nun zu meiner letzten aufgestellten Hypothese:

  • Das wiederholte Strömen des Vermittlers verändert die Einstellungen.

Was ist der Vermittler? Was wird dieser Energie zugeschrieben?

Die Vermittler-Energie ist in ihrer Essenz zuständig für die Kommunikation innerhalb (und außerhalb) des Körpers. Sie wird gebraucht zur Informationsvermittlung, sie verbindet und vermittelt. Das heißt auch, sie bringt immer wieder in Kontakt mit der Mitte, mit dem, um was es eigentlich geht, was wesentlich, Kernpunkt ist innerhalb des Körpers und auch außerhalb. Für dies alles ist Bewegung notwendig. Die Vermittler-Energie steht für das Aktivitätsprinzip. Ohne Bewegung gibt es kein Leben. Ohne Bewegung gibt es keinen Fluss. Es kommt zu Staus, Blockaden. Das betrifft die physische Ebene, aber ebenso Gefühle und Gedanken. Sind diese nicht mehr im Fluss, entstehen Einstellungen. Mary Burmeister schreibt zum Vermittler-Strom: „Dieser wird, falls er nicht in Harmonie ist, zur Hauptursache von Fehlfunktionen in den Strömungsmustern der Körperenergie“ (S. 52, Text 1 von M. Burmeister). Wer Genaueres zum Vermittler-Strom wissen möchte, findet z.B. hier einen Fachartikel der 5-Tages-Kurs Lehrerin Mona Harris.

Da diese Energie so essentiell wichtig ist, hat Jiro Murai den Vermittler/das Vermittlerprinzip in die anderen Ströme gewissermaßen mit eingebaut. Es ist daher also nicht wirklich möglich, zu beurteilen ob der Vermittler, dieser ganz bestimmte Strom, etwas verändert hat oder das Strömen überhaupt. Und hat überhaupt eine Veränderung stattgefunden?

Drei Monate sind für Veränderungen von zur Gewohnheit gewordenen Gefühlsmustern oder alten, oft unbewussten Glaubenssätzen, Überzeugungen kein sehr langer Zeitraum. Trotzdem zeigen die Ergebnisse bei drei (ca. einem Viertel der) Teilnehmer*innen eine Veränderung bezüglich der Einstellungen (siehe „Ergebnisse-Einstellungen“). Ob diese nachhaltig ist, kann ohne Überprüfung zu einem späteren Zeitpunkt, nicht gesagt werden.

Fazit: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das wiederholte Strömen des Vermittlers bzw. das Strömen allgemein Einstellungen verändern kann.

Auch diese Aussage basiert auf der Selbsteinschätzung der Teilnehmer*innen dieser Studiengruppe.

Damit komme ich zum Ende dieser Studie.

Vielleicht konnte sie dem Leser/der Leser*in ein Stück weit vermitteln, wie Jin Shin Jyutsu wirkt und dass es wirkt. Das wäre schön.

Doch am überzeugendsten ist es, wenn man es selbst ausprobiert. Denn, wie Mary Burmeister am Ende von Selbsthilfebuch 1 schreibt: „Es gibt zahlreiche Augenzeugenberichte. Doch seien Sie lieber ihr eigenes Zeugnis! Niemandes Zeugnis kann größer sein als mein eigenes.“